Zu Gast bei Seiner Eminenz Groß-Ayatollah Sheikh Mohamad Ishaq Fayad

Nach dem willkommenden und gastfreundschaftlichen Empfang durch das Büro, trafen wir seine Eminenz in seinem Raum an, wo er uns bereits erwartet hatte.

In Anlehnung an seine Begrüßung der Herren und der Frauen, bat er uns darum auf dem Boden Platz zu nehmen. Die Frauen saßen Seiner Eminenz mit etwas Abstand gegenüber. Die Vorstellung der Delegation in arabischer Sprache übernahm Dr. Hassan Kashef Al Ghataa und präsentierte sich anschließend selbst als Übersetzer der Gruppe. Daraufhin wurde der Delegation die Möglichkeit gegeben, über ihr Anliegen zu sprechen. Dr. Peter Scholl- Latour führte ein und sprach über das verzerrte Bild des Westens vom Islam und der Muslime, welches durch das Auftreten von Al Qaida und dessen im Namen der Religion und des Islams fabrizierten Terrors entstanden ist und bat den Rechtsgelehrten um eine Klarstellung des Standpunktes aus Sicht der Vorbilder zu diesem Thema. Seine Eminenz bezeugte, dass der Islam die Ermordung der Muslime verbiete und dass diese Religion vielmehr eine Religion sei, die Vergebung, Toleranz, gesellschaftliche Gerechtigkeit, Recht, Frieden, Mäßigung und Gleichheit lehre. Er versicherte, dass selbst im Zustand des Krieges das Ausreißen der Augen und die Abtrennung der Hände und auch Köpfe des Feindes einem Muslim verboten sei. Weiterhin erläuterte er, dass das, was der wahhabitische Terror macht, nicht mit dem Islam vereinbar sei, sondern eine Fälschung, Sühne und Missbrauch für die heilige Religion darstelle, welche als Abschluss aller heiligen und göttlichen Religionen gekommen ist.

 

Was die schiitische Konfession betreffe, so sei es eine Konfession der Mäßigung und der Weisheit, welche keine extremistische Anschauung vertrete und an Gott und die göttliche, mohammedanische Botschaft glaube. Die Besatzung des Libanon sei durch Israel und Amerika zustande gekommen und für Bin Laden sei Amerika verantwortlich zu machen, des Weiteren träge die Verantwortung für das Chaos und die Zerstörung auf der Welt auch Amerika und Israel und nicht der Islam. Auf Peter Scholl-Latours Frage, wer heute die Gegenwart der Schiiten im Irak zerstöre, antwortete Seine Eminenz, dass die amerikanische Besatzung des Iraks dem wahhabitischen Terror die Türen eröffnet habe, welcher Mensch und Erde Verwüstung beifüge und dem Konfessionalismus neue Wahrzeichen gäbe, die sich in der Unterscheidung von Sunniten und Schiiten und der Ermordung des Bruders durch seinen Bruder zeichne. Schiiten morden nicht und köpfen nicht, weil ihre Lehre ihnen dies nicht erlaube und sie Mord und Rache missbilligen. Darüber hinaus habe Ayatollah Sayed Sistani in einer deutlichen Botschaft, in der er sich an die Schiiten richtet, dazu aufgerufen, keinem Sunniten Schaden zuzufügen. Und er fügte bei: „seit 60 Jahren bin ich hier in Najaf, mein Leben lang bin ich nie einem Menschen begegnet, der sich als Schiit zu erkennen gab. Das irakische Volk ist konfessionell verschachtelt und es gibt keine Differenzierung zwischen den Menschen.

 

Die Sitzung mit Seiner Eminenz Groß-Ayatollah Sheikh Ishaq Fayad nahm ungefähr eine Stunde in Anspruch. Anschließend erhielten wir die Gelegenheit dazu, einige Erinnerungsbilder mit seiner Eminenz zu schießen. 

 

Nachdem wir das Büro Seiner Eminenz verlassen haben, besuchten wir Sayed Jawad Al-Khoi in seiner Wohnung.


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